Es war schon immer ein großer Traum von mir, einen Roadtrip in Europa zu machen. Diesen Traum haben wir uns im September 2022 in Form eines kleinen Mini-Roadtrips quer durch Italien, Frankreich und die Schweiz erfüllt. Auf meinem Instagram-Kanal habe ich euch in Echtzeit daran teilhaben lassen und euch noch tagelang Eindrücke mit Reels und Postings verschafft. Schade, dass es nicht auf den Blog geschafft hat. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Wir waren in Montenegro, Amsterdam, Deutschland, den Niederlanden, mehrmals in Kroatien, erneut an der Côte d’Azur und haben unsere bisher größte Reise in die USA angetreten. Es ist Zeit, dass all meine Reisen endlich wieder einen größeren Platz einnehmen und nicht nur auf Instagram in der Versenkung verschwinden.
Heute möchte ich euch etwas über unseren Roadtrip erzählen. Nachdem der Sommer 2022 in Österreich allmählich dem Herbst gewichen war, entschieden mein Freund und ich uns dazu, noch ein bisschen Sommer zu erleben. Das Vorhaben hat zwar nicht ganz geklappt, weil wir auch im Alpenraum unterwegs waren, aber ein paar Sonnenstrahlen, warme Temperaturen und sogar ein unerwünschter Sonnenbrand trotz Sonnencreme mit LSF 50 sind es dann doch noch geworden.
Roadtrip Destination: Genua
Wir entschieden uns zuerst für den Süden und das Meer, obwohl die Route eigentlich in der Schweiz beginnen sollte. Da das Wetter dort aber nicht vielversprechend und eher ungemütlich war, flüchteten wir gleich in die Sonne und fuhren nach Italien. Bei der Abfahrt war es bei uns stürmisch und nass. Letztendlich landeten wir in einem milden Italien bei Nacht. Da der Roadtrip spontan war, hatten wir nur eine grobe Route geplant. Wir wollten eigentlich nach Portofino, bekamen dort aber leider kein Zimmer mehr. Deshalb verschlug es uns in der ersten Nacht nach Ricci. Wirkliches Glück hatten wir mit unserem Hotel nicht, es war eine Absteige. Unser Glück war es, dass man während eines Roadtrips sowieso nur zum Schlafen ein Hotel benötigt.
Am nächsten Tag wurden wir dann mit einer wunderschönen Panoramastraße belohnt. Die Küstenstraße von Genua in Richtung Côte d’Azur zählt zu den schönsten Strecken, und das können wir durchaus bestätigen. Nach einer langen Fahrt mit einigen Stopps durchquerten wir schließlich die italienisch-französische Grenze.
Roadtrip Destination: Côte d'azur
Noch schöner war, dass wir Menton bei Sonnenuntergang erleben durften. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis, denn das Licht der Golden Hour harmoniert wunderbar mit den Fassaden der Gebäude. Ein wirklich einmaliges und wunderschönes Erlebnis, das man in Menton definitiv nicht verpassen sollte.
Nach einer kurzen Verweildauer in Menton ging es bei Einbruch der Nacht weiter nach Monaco. Es war mein zweites Mal in dem Zwergstaat, aber ich hatte Monaco bisher noch nicht bei Nacht erlebt.
Monaco bei Nacht ist ein ganz besonderes Highlight. Die Stadt glitzert im Licht der unzähligen Straßenlaternen und beleuchteten Gebäude, die sich im Hafenwasser spiegeln. Die Yachten, die im Hafen ankern, sind für das glamouröse Luxusfeeling zuständig. Monaco wirkt dadurch einfach noch exklusiver.
Wir beendeten den Tag in Nizza, wo wir nicht nur an der Promenade ein Dinner hatten, sondern auch übernachteten.
Roadtrip Destination: Provence
Bereits einen Tag später verließen wir die Côte d’Azur und brachen in Richtung Provence auf. Leider waren wir erst im September unterwegs und verpassten daher ein besonderes Highlight der Provence: die Lavendelfelder.
Um ehrlich zu sein, finde ich Lavendelfelder hauptsächlich als Fotomotiv attraktiv. Dufttechnisch kann ich sie nicht besonders gut riechen. Dennoch war es ein wunderschönes Erlebnis, die Provence zu entdecken. Der Spätsommer eignet sich hervorragend, um dieses zauberhafte Fleckchen Erde zu erkunden.
Unsere Reise begann in Grasse, der französischen Parfümstadt. Parfüm ist in Grasse allgegenwärtig: Die ganze Stadt ist von einem wohligen Duft erfüllt, und in den Brunnen schwimmen Rosenblätter.
Nach einem kleinen Bummel in Grasse führte uns unser Weg noch tiefer in die Provence hinein. Wir durchquerten Olivenhaine und Wälder, die von Rosmarin durchzogen waren. Schließlich landeten wir in Les Mées, wo wir in einem urigen, französischen Haus übernachteten. Wir waren irgendwo im Nirgendwo, ohne ausreichende Straßenbeleuchtung. Das bescherte uns an diesem Abend den schönsten Sternenhimmel, den ich je gesehen habe.
Roadtrip Destination: Französische Alpen
Nach unserem Aufenthalt in der Provence begann unsere kleine Alpentour am Col du Galibier, einem Gebirgspass in den französischen Alpen. Man konnte die Veränderung der sommerlichen Temperaturen deutlich spüren, die sich langsam in Richtung Winter bewegten. Ab einer gewissen Höhe erreichten wir 0°C. Hier merkten wir, dass wir die Grenze vom maritimen zum feuchten, nordalpinen Klima passierten. Unsere Flucht vom Herbst in den Sommer war also nicht ganz gelungen. Dennoch lohnte es sich, die französischen Alpen zu erkunden.
Der Col du Galibier ist übrigens einer der fünfthöchsten asphaltierten Straßenpässe der französischen Alpen und beeindruckt durch sein atemberaubendes Relief.
Nahe der französisch-schweizerischen Grenze fanden wir unser Quartier für die Nacht in einem französischen Skigebiet. Das brachte eine völlig neue Assoziation mit Frankreich für mich, denn zuvor hatte ich Frankreich nie mit Wintersport und Alpen in Verbindung gebracht, sondern eher mit Meer, Mode und Olivenhainen.
Roadtrip Destination: Schweizer Alpen
Zur Schweiz habe ich eine ganz besondere Verbindung, da ich einmal für kurze Zeit in Zermatt gearbeitet habe. Es war ein verrücktes Gefühl, nach über zehn Jahren wieder in der Schweiz zu sein, und doch schlich sich sofort das Gefühl der alten Vertrautheit ein. Nicht zuletzt bei den Preisen – es hat sich also nichts verändert. Die Schweiz ist immer noch sündhaft teuer, aber dafür auch immer noch sündhaft schön.
Auch in der Schweiz fuhren wir entlang einer berühmten Passstraße: dem Furkapass. Dort begegnet man dem Hotel Belvedere, einem bekannten und beliebten Fotomotiv. An dieser Stelle befindet sich auch der Zugang zum Rhonegletscher. Das Traurige an diesem Gletscher ist, dass er kontinuierlich schmilzt und wahrscheinlich bis zum Jahr 2100 vollständig verschwunden sein wird. Daher bin ich sehr dankbar, dass ich die Schönheit dieses Gletschers noch erleben durfte. Das blaue Eis im Inneren des Gletschers sieht absolut magisch aus.
Den Tag in der Schweiz beendeten wir in St. Moritz, wo wir in einem charmanten Alpenhotel in der Nähe der Skipiste übernachteten (was im September nicht viel nützte).
Roadtrip Destination: Italienische Alpen
Unser Roadtrip endete dort, wo er begonnen hatte: in Italien – diesmal jedoch nicht an der Adria, sondern in den Alpen. Der Gebirgspass Stilfser Joch in Südtirol wird auch als „Königin aller Passstraßen“ bezeichnet und gilt als die kurvenreichste Straße der Welt. Deshalb ist diese Strecke besonders beliebt bei Rad- und Motorradfahrern.
In diesem Instagram Reel seht ihr alle drei Gebirgspassstraßen und vor allem, wie kurvenreich das Stilfser Joch ist. Die Strecke ist definitiv nichts für schwache Nerven oder unsichere Autofahrer, aber ein absolut beeindruckendes Erlebnis. Übrigens habe ich in den Bergen noch nie so einen hohen Tourismusandrang gesehen wie beim Stilfser Joch. Darauf sollte man sich einstellen.
Das Stilfser Joch war der krönende Abschluss unseres Roadtrips. Zurück in Österreich wurden wir vom schönsten Alpenglühen begrüßt, ein perfektes Ende für eine unvergessliche Reise. Dieser Roadtrip hat uns einmal mehr gezeigt, wie vielfältig Europa ist – von den sonnigen Küsten bis zu den majestätischen Alpen, jede Etappe war ein Abenteuer für sich. Und obwohl ich nun langsam bereit für neue Ziele außerhalb Europas bin, ist es doch schön, auf einem Kontinent zu leben, der eine so große Vielfalt bietet.
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