Jemand ist ein richtiger Traveller, wenn es ihm bei Reisen darum geht, neue Erfahrungen und Momente zu sammeln. Er bereist eine Destination aus Fernweh. Aus Liebe. Er sieht die magischen Momente mit eigenen Augen. Nicht durch eine Kameralinse. Und es geht ihm auch nicht darum, der ganzen Welt zu offenbaren, wie fancy er ist, weil er die halbe Welt gesehen hat. Ein echter Traveller fährt von A nach B, weil er unterschiedliche Kulturen, Länder, Sitten und Bräuche kennenlernen möchte. Es geht ihm nicht um Prestige.
Und doch bedeutet das nicht automatisch, dass ein echter Traveller seine Reisen nicht teilt. In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom im Travelbloggingbereich. Zugegeben, es ist ein Privileg mit dieser Leidenschaft Geld zu verdienen oder sie zumindest zu teilen. Travelblogging erfüllt. Nicht nur einen Traveller, sondern auch Menschen, die dadurch inspiriert werden. Es macht Spaß, Reisen zu teilen, doch in meinen Augen vergisst ein echter Traveller nie, worauf es beim Reisen tatsächlich ankommt.
Gerade mir als Bloggerin juckt es bei Reisen oft unter den Fingern, meine Reisemomente zu teilen. Ich liebe es, wunderschöne Momente in Bildern festzuhalten, wenn ich unterwegs bin. Und ich liebe es, sie zu teilen. Doch hauptsächlich reise ich nicht deswegen, um die tollsten Schnappschüsse auf Instagram präsentieren zu können. Ich reise, weil es eine Leidenschaft ist.
Ich habe Geographie studiert, will jedoch nicht von mir behaupten, dass ich eine fremde Destination deswegen mehr wertschätze, als andere Menschen, aber ich sehe sie aufgrund meines geographischen Know-Hows mit anderen Augen. Wenn ich auf Reisen gehe, mache ich mir vorab keine Pläne. Ich erlebe viel zu gerne und lasse mich am Liebsten überraschen.
Doch wie schaffe ich es, als Bloggerin eine Reise zu erleben und gleichzeitig guten Content daraus zu kreieren?
Weil ich mich so gerne berieseln lasse und unvorbereitet losziehe, teile ich am Liebsten die Hotspots, die mich besonders fasziniert haben. Immer auf der Suche nach Geheimtipps, erlebe ich auf Reisen wundervolle Überraschungen. Doch es ist kein Nonplusultra für mich, den besten Travelguide aller Zeiten zu verfassen. Mit dieser Einstellung reise ich gar nicht. Ich reise nicht für den Blog, sondern für mich selbst. Teilen möchte ich trotzdem. Für Blogger scheint es oftmals schwierig zu sein, den Blog auf Reisen nicht im Hinterkopf zu haben.
Auch ich denke daran, das gebe ich offen zu. Doch ich habe damit aufgehört, verbissen von A nach B zu hetzen, um Content für meinen Blog zu bekommen. Meine Reise nach Bratislava letzten September habe ich gar nicht auf dem Blog geteilt. Es war keine Reise, die ich als Blogger-Lisa gemacht habe, sondern als Privatperson. Und die wollte ich auch sein. Hier ging es mir wirklich darum, jede Sekunde privat zu verbringen. Die Stadt per se und die Person, mit der ich dort war, standen im Vordergrund. Nicht der Blog. Soll ich euch was verraten: Das war die richtige Entscheidung und hat wahnsinnig gut getan.
Trotzdem möchte ich den Travelbereich auf meinem Blog ausbauen. Weil das einfach mich als Person widerspiegelt und somit auch ganz viel Persönlichkeit einfließt.
Länder bereisen und Content für den Blog kreieren
So sieht mein Reiseverhalten als Bloggerin aus
Ich versuche die Zeit auf Reisen, die ich für das Produzieren von Content aufwende, so gering wie möglich zu halten. Im Grunde genommen sieht es so aus, dass ich tagsüber gar keinen Content produziere. Ich nehme mir ausgiebig Zeit, die Stadt oder das Land kennenzulernen. Schaue mir Sehenswürdigkeiten an, schlendere durch die Seitengasse und lasse mich überraschen, welche geheimen Spots ich entdecke – da es mir nicht darum geht, die Hotspots zu besuchen. Natürlich besuche ich auch gerne die bekannten Sehenswürdigkeiten, aber darauf liegt nicht der größte Reiz.
Die Spots, dir mir besonders gut gefallen und die mich inspirieren, merke ich mir, um abends, wenn dann auch das Licht besser ist, zurückzukehren. Ich nehme mir dann gerne ein oder zwei Stunden für Fotos Zeit. Diese Zeit wende ich dann tatsächlich für den Blog und nicht für die Reise per se auf. Das wars dann auch schon. Danach gehört meine Aufmerksamkeit wieder nur der Reise.
Abends schreibe ich gerne in mein Journal, welches ich auch als eine Art Reisetagebuch führe. Was hat mich inspiriert? Was möchte ich teilen? Welche wichtigen Infos darf ich nicht vergessen. So halte ich alles fest, was ich von meiner Reise teilen möchte.
Man muss nicht 24/7 an seinen Blog oder Instagram denken
So ist es. Eine Reise sollte nicht dazu da sein, um euren Erfolg auf dem Blog oder auf Instagram zu steigern. Reisen sollte man aus Liebe, nicht um sein Bloggerbusiness zu pushen. Außerdem wird ein Travelguide viel spannender, wenn man die Reise tatsächlich erlebt hat. Dadurch kann man automatisch viel mehr berichten und einen Travelbeitrag lebhafter, sowie authentischer gestalten. Darum hier die vier Steps meines Reiseverhaltens, die mir geholfen haben, meine Reisen zu erleben und trotzdem Content für den Blog zu produzieren:
Katharina
Ich liebe es das Reisen mit meinem Blog zu verbinden. Doch in erster Linie verreise ich als Privatperson und ich muss ehrlich gestehen: Auch wenn man nicht zu all den Foto-Spots fährt, die vielleicht gerade auf Instagram total „in“ sind, so bekommt man unheimlich viele schöne Objekte vor die Linse. Beim reisen geht es mir wie dir, es geht mir um die Erfahrungen, neue Länder und Leute kennenzulernen. Und am Schönsten ist es, wenn man beides, Blog und Privates, miteinander spielend verbindet.
LG Katharina
http://dressandtravel.com
Lisa
Ich finde, du hast so recht, liebe Katharina. Ich finds auch richtig doof, Ziele nur wegen den Fotos anzustreben. Das hat für mich nichts mehr mit Reisen zu tun. Ich finde auch, dass Reiseblogs erst dann richtig interessant werden, wenn man Geheimtipps bekommt und nicht das x-beliebige Foto vor dem Eiffelturm (wobei ich natürlich auch Fotos vor dem Eiffelturm haben möchte, wenn ich mal in Paris bin). Ich finde es schön, dass wir beide da so ähnlich ticken. Aber das Gefühl hatte ich damals auch schon auf Ibiza. War damals richtig angenehm, schön und lustig mit dir 🙂
Viel Spaß auf Hawaii übrigens. Hab gesehen, dass du heute fliegst 🙂 Ich hoffe, du musst dich wegen der Flughafenstory nicht mehr allzu sehr und lange ärgern.
Liebste Grüße
Lisa
Nadine
Ja, man könnte fast ein bisschen neidisch werden auf die Travel-Blogger, die Geld mit Urlaub verbringen. Aber jeder sucht sich ja sein Schicksal selbst. 😉 Danke fürs Teilen deiner Arbeitsweise, es ist interessant mal einen Einblick zu bekommen. Mir gefällt dein Outfit auf den Fotos übrigens sehr gut! Weißt du noch, wo du die Bluse her hast? Die passt von der Farbe und vom Muster her unglaublich gut zu meiner Lieblingsarmbanduhr von Casio. Würde ich mir sofort holen. 🙂
LG
Nadine