Slowenien – ein Land voller verborgener Schönheit. Ein Land, das ich bis dato noch nicht auf meinem Schirm hatte. Ich war schon oft in Slowenien – allerdings (mit einer Ausnahme) immer nur zur Durchfahrt nach Kroatien oder Italien. Dabei hat das Land weitaus mehr zu bieten, als ein gut ausgebautes Autobahnnetz. Ich durfte auf Entdeckungstour gehen, die Vielseitigkeit des Landes sehen und deutlich spüren. Meine Eindrücke möchte ich auf My Café Au Lait für euch festhalten.
Vielleicht denkst du nicht an guten Wein oder ans Skifahren, wenn du von Slowenien hörst. Doch was assoziieren wir primär mit dem Land? Ich bisher eigentlich gar nichts, weil ich privat, vor dieser Pressereise, wahrscheinlich auch nie mehr eine Reise dorthin gemacht hätte. Bis dato war ich nur kurz in Ljubljana und Portoroz – ich dachte, ich hätte genug gesehen. Dabei ist Slowenien eine wahre Perle Europas – mit unterschiedlichen Natur-Sceneries. Von den Bergen über guten Wein bis hin zur Küste. Dazwischen eindrucksvolle Naturreservate und Kultur.
JeruzaleM
Die WeingegenD IN Slowenien
Unsere Reise begann im slowenischen Jeruzalem, einer Ortschaft, deren weitläufige Landschaft von Weinreben geprägt wird. Somit stand der erste Tag vollkommen im Zeichen des guten Weines, aber auch des guten Essens. Die Ortschaft erinnert mich an unsere Südsteiermark und eignet sich nicht nur für ausgedehnte Cabrio-Touren, sondern selbstverständlich auch zum Einkehren.
Die teilweise über 100-jährigen Weingärten sind zum größten Teil im Familienbesitz. Auch wir besuchten einige Weingüter, die über Generationen weitergegeben wurden und durften die ausgezeichneten Weine der Gegend probieren. Hauptsächlich wird in Jeruzalem Weißwein gekeltert, besonders Šibon (eine alte Weißweinsorte aus Ungarn), aber auch Chardonnay, Welschriesling oder Muskateller. Rotweine spielen eine untergeordnete Rolle, hier dominiert jedoch Pinot Noir.
Weingüter in Jeruzalem
Weinkeller Hlebec
Besonderheit: neben Weinen wird hier auch Cognac gebrannt. Man kann hier auch übernachten.
Adresse: Kog 108, 2276 Kog, Slowenien
Weinkeller Puklavec
Besonderheit: Der Pinot Noir Rosé Wein mit sanften Erdbeeraroma. Man kann hier auch übernachten.
Adresse: Zasavci 21, 2275 Zasavci, Slowenien
Weingut Herga Mon Royal
Besonderheit: Sämtliche Weine wurden nach den Sternen oder Starwars-Figuren benannt.
Wie auch in der Steiermark, lieben die Slowenen Kürbiskernöl und stellen es selbst her. Wir durften die Ölmühle „Jeruzalem Sat“ besuchen und hinter die Kulissen blicken, um zu erfahren, wie Kürbiskernöl hergestellt wird (auch wenn wir in der Steiermark genau über das Verfahren Bescheid wissen). Nichtsdestotrotz sind diese Einblicke immer wieder interessant. Zum Abschluss gab es eine Verkostung. Mein Highlight war das Kürbiskernöl mit Knoblauch, sodass auch eine Flasche mit nach Hause durfte.
Ölmühle "Jeruzalem Sat"
Ljutomerska cesta 4,
2277 Središče ob Dravi, Slowenien
Am zweiten Tag führte uns der erste Stopp für den Tag nach Radovljica. Auch hier hatten wir ein dichtes Programm. Der Weg führte uns zu allererst zum Museum of Apiculture. Die Imkerei und Bienenzucht besitzt in Slowenien einen hohen Stellenwert. Das Museum widmet sich insbesondere des Lebens der Krainer Biene, eine einheimische slowenische Bienenart. Sie gilt als Naturerbe in Slowenien. Den Besuchern wird sogar ermöglicht, zwischen Mai bis Oktober eine Krainer Grau-Bienenfamilie zu beobachten. Der Bienenstock ist mit einer Verbindungsstelle ins Freie ausgestattet, sodass die Bienen jederzeit den Stock verlassen können. Hier habe ich zum ersten Mal in meinem Leben auch eine Bienenkönigin gesehen. Sehr interessant.
Eine Kostprobe der besonderen Art erwartete uns in der Chocolaterie Radolška. In Radovljica finden regelmäßig kulinarische Veranstaltungen statt. So auch das Schokoladenfestival im April. Wir erfuhren mehr über die Herstellung der Schokolade und durften uns durch verschiedene Sorten durchkosten. Am Tag unseres Besuchs konnte man in der Vitrine zwischen 32 Sorten wählen und sich ein individuelles Paket zusammenstellen. Meine Empfehlung: Kokos- und Rosenwasser-Pralinen.
Adresse
Gorenjska cesta 4, 4240 Radovljica, Slowenien
Kranjska Gora
Die Julischen Alpen in Slowenien
Kranjska Gora, eine Ortschaft inmitten der Julischen Alpen, befindet sich im äußersten Nordwesten Sloweniens und ist bekannt als Austragungsort des Skisprung-Weltcups. Der Tag in den Julischen Alpen stand ganz im Zeichen der Natur, was sich fast bis zum Ende dieser Reise hindurchgezogen hat. Gestartet haben wir mit einer Fahrt über den Vršič-Pass. Mit 1.611 Metern ist er der höchste Straßenpass der ostjulischen Alpen. Vršič ist beliebt bei Wanderern und der Ausgangspunkt für die Berge Mama Mojstrovka, Jalovec und Slemenova Špica. Wer mehr Zeit hat, sollte sich eine Wanderung nicht entgehen lassen. Eine Besonderheit sind die Schafe am höchsten Punkt des Passes. Auf der Strecke wird auch die Russische Kapelle in Vršič passiert. Es lohnt sich, Halt zu machen und sich die Kapelle näher anzusehen.
Action in Kranjska Gora
Während eines (Kurz)-Urlaubes bietet sich auch der Besuch im Nordic Center Planica an – ein Ort, der besonders für Sportbegeisterte geschaffen wurde. Sowohl im Sommer wie auch im Winter eignet sich ein Besuch, denn das Center lockt mit lustigen Aktivitäten. Vom Wind-Tunnel bis hin zum Zip-Lining. Letzteres durfte ich selbst ausprobieren und es war eine atemberaubende, wenn auch nervenkitzelnde Erfahrung.
Ein weiterer Must-Stop in Kranjska Gora ist das Naturreservat Zelenci mit der absoluten Naturperle Lake Zelenci – dieser befindet sich direkt hinter dem Dorf Podkoren auf der Südseite der Hauptverkehrsstraße.
Die Vielfältigkeit der Flora und Fauna ist eine wahre Besonderheit im Naturreservat. Unter anderem sind hier Amphibien und Brutvögel Zuhause.
Der See strahlt in einer außergewöhnlichen smaragdgrünen Farbe, wenngleich es auch Glück bedarf, dass der See in seiner vollsten Pracht erstrahlt. Zuvor geschehener Regen trübt die Farbe leider etwas, sodass wir ihn nicht in der vollsten Farbpracht bestaunen konnten, aber nichtsdestotrotz konnten wir uns über die Schönheit des Sees erfreuen.
Merklich ist auch, dass das Reservat gepflegt und geschützt wird. Es wurden Holzstege errichtet, sodass die Umgebung ohne Schaden für die Natur erkundet werden kann.
Auch der dritte Tag war bestimmt von Naturschönheiten, aber wie gewohnt auch ein bisschen mit Kulinarik geschmückt. Begonnen haben wir mit dem mächtigen Wasserfall Boka in Bovec. Auf einer Aussichtsplattform konnten wir den 144 m hohen und 18 m breiten Wasserfall bestaunen. Wenn auch -dem heißen Sommer geschuldet- nicht in der vollsten Pracht, darum würde ich euch empfehlen, den Wasserfall im Frühling oder im Herbst zu besuchen.
Dazwischen etwas Kulinarik im Käsemuseum
Das Bergbauerntum wird hier groß geschrieben. Darum werden in Bovec auch viele verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse hergestellt: darunter Käse. In Kobarid gibt es dazu sogar ein eigenes Käsemuseum, in welchem den BesucherInnen die Herstellung von Käse nähergebracht wird. Besonders lustig: die BesucherInnen können sogar einen Schnappschuss mit einer virtuellen Kuh machen und sich diesen an die E-Mail Adresse schicken lassen.
Die Tolminer Schlucht besteht aus der Tolminka- und Zadlascica-Schlucht. Mitunter einer der schönsten Naturattraktionen des Gebiets rund um das Soča Tal. Außerdem ist die Tolminka-Schlucht der niedrigste Einstieg in den Triglav-Nationalpark. Der Triglav ist übrigens der höchste Berg in Slowenien und der ganze Nationalstolz.
Slowenien ist geprägt von Karstlandschaften. Der Karst bildet in Slowenien ein Plateau und liegt durchschnittlich 334 Meter über den Meeresspiegel. Aufgrund der geprägten Landschaft besitzt der Karst in Slowenien einen hohen Stellenwert. Im Štanjel Castle wurde dafür sogar ein interaktives Museum errichtet, welches Jung und Alt unterhält und den Karst näher bringt. Hier können BesucherInnen den Karst fühlen, hören und riechen. Typisch für den Karst in Slowenien sind Bora-Winde. Darunter versteht man kalte, böige Fallwinde, die eine erstaunliche Geschwindigkeit erreichen können. Fühlbar wird das in der Wind-Maschine des Museums (bis zu 120 km/h)
In der Außenanlage befindet sich im Übrigen der wunderschöne Ferrari-Garten. Ein Werk von Maks Fabiani, einer der bedeutendsten Stadtplaner aus der österreichischen Monarchie. Der Garten wird besonders gerne für Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt, ist aber auch zu veranstaltungsfreien Zeiten für Besucher geöffnet.
Adresse
Štanjel 1a, 6222 Štanjel, Slowenien
Petelin Rogelja Winery
Auch im Karstgebiet wird Wein angebaut. Die Böden ermöglichen hervorragende Wachstumsbedingungen. Darum findet man rund um die Region auch zahlreiche Weinreben und Weinberge. Wir durften einem Familien-Winzerbauernhof besuchen. Die Familie bewirtschaftet insgesamt ca. 4 Hektar. Der Familienbetrieb stellt nicht nur erstklassige Weine her, sondern auch Liköre und Brandweine. Neben leckeren Essen und guten Wein erwartete uns auch eine Besichtigung im Karstkeller.
In der Welt von Lipizzanern, Schauspieler & Karsthöhlen
Der letzte Tag bot uns noch einmal alles von allem: Kultur, Kulinarik & Natur. Wir tauchten in die Welt der Lipizzaner und unterirdischer Höhlensysteme ein und besuchten ein Film Museum.
Das Zuhause der Lipizzaner
In Lipica sind die Lipizzaner-Pferde daheim. Hier befindet sich das weltweit größte Lipizzanergestüt, das auf eine langjährige Geschichte zurückblickt. Insgesamt leben über 300 Lipizzaner auf dem Gestüt. Den Pferden stehen mehr als 300 Hektar Grünfläche zur Verfügung. Ein morgendliches Highlight ist das Ausströmen der Lipizzaner von den Ställen auf die Weidefläche.
Lipica ist jedoch nicht nur bei Pferdeliebhabern äußerst beliebt. Auch Golfer kommen auf ihre Kosten.
Auf den Spuren der ersten Slowenischen Schauspielerin
Slowenien bringt auch eindrucksvolle Persönlichkeiten hervor. In der Vergangenheit haben es einige slowenische SchauspielerInnen auf die große Leinwand geschafft. Das Museum „Muzej slovenskih filmskih igralcev“ (dt. Museum slowenischer Filmschauspieler) widmet sich dieser Geschichte, insbesondere der ersten großen Schauspielerin Sloweniens, Ita Rina. Nicht zuletzt deswegen, weil sich das Museum in ihrer Heimatstadt befindet. Besonders spannend: es wird auch Equipment aus dieser Zeit ausgestellt. BesucherInnen bekommen mit eigenen Augen zu sehen, mit welchen Kameras früher produziert wurde.
Adresse
Kraška cesta 26, 6215 Divača, Slowenien
Škocjan Caves
Ganz typisch für Karst-Gebiete sind unterirdische Höhlensysteme, die sogenannten Karsthöhlen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind Tropfsteine. Ein Tropfstein wächst nur sehr langsam heran und benötigt insgesamt 100 Jahre für 1 cm. Da die Stalagmiten (von unten wachsend), Stalaktiten (von oben wachsend) und Stalagnate (zusammengewachsene Tropfsteine) sehr empfindlich sind, dürfen sie nicht angefasst werden. Please respect the nature – sonst können die Steine nicht weiter wachsen.
Die Höhlen von Škocjan sind eine Schöpfung des Flusses Reka und besonders eindrucksvoll zu bestaunen.
Schlafen in Slowenien
Wir durften in unterschiedlichen Unterkünfte in Slowenien übernachten. Die erste Nacht verbrachten wir im Hotel Dvorec in Jeruzalem, einem Hotel direkt neben der Kirche der schmerzhaften Gottesmutter, die wir zuvor auch noch besichtigt haben. Die Zimmer sind sehr klassisch eingerichtet, aber sauber und es gibt bequeme Betten. Zum Frühstück kann ich leider nichts sagen, da ich spät dran war, aber der Kaffee war sehr lecker.
Die zweite Nacht verbrachten wir im Jasna Chalet Resort in Kranjska Gora. In dem Chalet Resort wird besonders wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Verwendet werden ausschließlich nachhaltige Energien. Das Frühstück wird liebevoll „Pyjama Breakfast“ genannt. Im Prinzip suchen sich die Gäste am Vorabend ihr gewünschtes Frühstück aus, das auf das Zimmer gebracht wird. So konnte das Resort die erhebliche Lebensmittelverschwendung, welche sich besonders beim Frühstück zeigte, deutlich reduzieren. Beleuchtet wird alles nur mit gelben Licht und in der Nacht wird die Außenbeleuchtung ausgeschaltet, damit rund um den See eine heimische Fledermaus-Kolonie nicht gestört wird.
Das Chalet Resort eignet sich besonders für Urlaub mit Freunden oder größeren Familien, da mehrere Betten in einem Apartment stehen. Ingesamt hätten in unseren Apartment sieben Leute schlafen können.
Die letzte Nacht schliefen wir im Maestoso Hotel – direkt neben dem Lipizzaner-Gestüt. Erst im Vorjahr wurde das Hotel umgebaut und modernisiert. Die Architektur ist den Pferdeboxen nachempfunden. Die Innenarchitektur hat sich voll und ganz dem Industrial Design verschrieben. Am Morgen gibt es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet.
Von Burger über gehobene Küche bis hin zu typischer slowenischer Küche war während unserer Reise kulinarisch alles dabei. Am ersten und am letzten Abend haben wir im Hotel gegessen – auch Nicht-Hotel-Gäste können dort essen.
Burger in Slowenien
FOLK
Slovenska cesta 55, 2277 Središče ob Dravi, Slowenien
Ein absolut unterschätztes Land, das sich als wahres Naturjuwel entpuppt hat. Slowenien eignet sich nicht nur zum Wandern oder Wein-Tasting, sondern auch für einen Road-Trip. Da das Land so klein ist, kann man innerhalb kurzer Zeit sehr viel sehen. Dennoch empfehle ich euch, Zeit einzuplanen und sich diese auch zu nehmen, um Slowenien richtig zu genießen.
Slowenien eignet sich für...
Weinliebhaber. Urlaub zwischen den Reben mit exquisiten Wine-Tastings
Lisa Reiter ist eine Content Creatorin und Videografin aus Graz, Österreich. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Reisefilme, die nicht nur die schönsten Orte und Momente einfangen, sondern auch die während einer Reise erlebten Gefühle vermitteln sollen.
Instagram
@lisamaria.reiter
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Andrea
das sieht so schön aus dort! Ich muss da unbedingt auch mal hin
Lisa
Ich kann es dir nur empfehlen 🙂